Ja, aber Nein doch - Ceelen Petrus
- Das Leben in Kurzfassung
Der Tod wird als Feind gesehen, der mit allen möglichen Mitteln bis zum letzten Atemzug bekämpft werden muss – der Todfeind eben. Auch Mediziner möchten den Tod am liebsten abschaffen. Aber wenn wir immer weiter leben würden, hätten wir mit der Zeit das Leben satt. Alles würde sich unendlich wiederholen. Jeder neue Tag wäre eine Qual. Am Ende würden wir uns das Leben nehmen, um uns selbst zu erlösen. Oder wir würden uns vorher gegenseitig umbringen.
Es ist tröstlich, dass unser Leben ein Ende hat. Das Bewusstsein unserer Endlichkeit lehrt uns endlich zu leben. Heute ist der Tag, jetzt der Moment. Jeden Augenblick intensiv erleben: Aufmerksam, dankbar, bewusst.
Nein, wir werden nicht geboren, um zu sterben, sondern, um unser Leben zu leben, unseren Weg zu gehen. Den Weg, den ich gehe, kann nur ich gehen. Das Buch, das ich schreibe, kann nur ich schreiben. Und nur die Liebe kann in unserem Lebensbuch auch auf krummen Zeilen gerade schreiben.
So können wir trotz allem, was da schief gelaufen ist, unser vergängliches Leben annehmen – wenn auch mit einem Seufzer: „Ach Ja“. Aber das ist immer noch besser als „Ach Nein.“ Einfach Ja sagen, das fällt uns schwer. Wir haben immer ein Aber auf Lager. „Die ist schon nett, aber ihre Stimme.“ – „Er liebt mich, aber ich empfinde nichts für ihn.“ – „Ich glaube zwar nicht an Gott, aber ich vermisse ihn.“ – „ Es war eine Erlösung. Aber dass ich sie nie mehr sehe, niemals mehr.“ – „Schon schön, dass wir immer älter werden, aber der Preis ist so hoch.“ – „Das Leben ist eines der härtesten und endet meistens mit dem Tod.“
Gerade weil wir sterben müssen ist das Leben schön. Ja, aber Nein doch. Übrigens: Sterben ist gar nicht schwer. Wir können es gleich beim ersten Mal. Und bisher haben es alle geschafft. Nein aber, Ja doch.
EAN: 9781937570071
Oprawa Skórzana